Reise nach Kapstadt (12.-13.12.2005) | ||
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Auf ihrer Projektsuche in Süd-Afrika fuhren 3 Mitglieder des Südafrikanischen Fördervereins von Kapstadt nach Port Elizabeth. Hier lernten sie eine der dunkelsten Seiten dieses landschaftlich so wunderschönen Landes kennen. Unsere Kontaktperson Mrs. Suki Baku informierte uns zu Beginn darüber, dass das größte Problem neben Aids die mangelhafte Ernährung der schwarzen Bevölkerung sei. Ohne ausreichende, gesunde Nahrungsmittel helfen auch die Medikamente gegen Aids und Tuberkulose nicht, da der Körper zu geschwächt ist. Unter diesen Umständen sterben die Leute innerhalb von kurzer Zeit nach dem Auftreten der ersten Symptome. Zurück bleiben Kinder ohne Betreuung, ohne Unterkunft und ohne etwas zu essen. Wenn sie Glück haben, meldet jemand ihre Lage an die Organisation "Food 4 Afrika", die sich um diese Kinder kümmert. Suki Baku ist eine dieser Personen, die solche Kinder aufsucht, nachdem sie von ihrem Schicksal erfahren hat, und ihnen hilft. Dabei wird grundsätzlich untersucht, ob kein Missbrauch vorliegt, um an Lebensmittel zu kommen. Wöchentlich werden dann vitamin- und mineralstoffangereicherte Maisnahrungs-Pakete zu den Kindern gebracht, damit sie überleben können. Wenn diese Kinder Glück haben, werden sie innerhalb der nächsten 18 Monate in das Sozialsystem des Landes aufgenommen und erhalten von dort Unterstützung. Die Überprüfung um Aufnahme in das System dauert deshalb so lange, weil die verstorbenen Eltern häufig keinerlei Papiere über die Kinder zurückgelassen haben. Nur durch sofortige Hilfe haben diese Kinder eine faire Chance, nicht als Straßenkinder zu enden. Eine ordentliche Mahlzeit pro Tag ist Voraussetzung dafür, dass sie auch eine Schule besuchen, etwas lernen und sich körperlich entwickeln können. Eine Portion nahrhafte Maisnahrung am Tag im Wert von 7 Euro-Cent entscheidet über die Zukunft solcher Kinder. Siku Baku und ihr Begleiter Len Harvey nahmen uns mit in die Slums, wo die Menschen in zusammengeschusterten Wellblechhütten leben. Sobald das den Kindern bekannte Auto von Len am "Dorfeingang" auftauchte, wurden durch Schreie alle Familien mit Kindern informiert. Innerhalb von 5 Minuten waren wir von einer dichten Traube von Kindern umgeben. Die kleinsten wurden von Ihren Müttern oder Geschwistern herbei getragen. Jedes Kind erhielt einen Beutel mit nahrhaftem Maispulver, das lediglich mit kaltem oder lauwarmem Wasser angerührt werden muss. Da bald Weihnachten war, schenkte Len jedem Kind einen Lutscher und 2 Kekse. Len kennt inzwischen alle Kinder und kann von ihrem Äußeren beurteilen, ob sie auch ihre nahrhafte Maisnahrung bekommen. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Eltern den erhaltenen Beutel verkaufen oder selbst essen. Die Menschen wissen inzwischen, dass man ihnen die Unterstützung im Fall von Missbrauch entziehen kann. Was die Erwachsenen in diesen Slums den ganzen Tag machen, weiß niemand so recht. Einige setzen sich den ganzen Tag an den Straßenrand in der Hoffnung, dass ein Auto anhält und ihnen für ein paar Stunden einen Job anbietet. Die Chancen sind nicht besonders hoch. Siku Baku ist ständig verzweifelt auf der Suche nach Sponsoren für ihr Ernährungsprogramm. "Ein Sponsor gab uns Geld für ein Dorf für ein ganzes Jahr. Jetzt wissen wir noch nicht wie wir die Kinder ab dem 1. Januar ernähren sollen!", klagte Siku. Aber sie und Len geben nicht auf. Irgendwie findet sich eine Lösung und sei es auch nur die, dass die vorhandenen Nahrungsmittel unter noch mehr Menschen aufgeteilt werden."Wenn man Hunger hat, ist wenig besser als gar nichts!", erklärte Len. Der fortwährende Optimismus dieser beiden Menschen, die ihr Leben den Ärmsten gewidmet haben, gibt uns reichlich Stoff zum Nachdenken. Wenn auch Sie den Wunsch verspüren, diesen Menschen zu helfen, so finden Sie unsere Kontaktdaten unter dem Menüpunkt "Kontakt". | ||
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